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Gemeinsamer Einsatz für den Nationalpark: Sidi und Sidi stellen sich vor

Veröffentlicht am 17.10.2011 - Ansicht die Kommentare

Es ist in Iwik, einem im Herzen von Banc d’Arguin gelegenen 160-Seelen Dörfchen der Imraguen, wo Sidi Ely, der Champion unseres Projekts, und Sidi Cheikh, der Landvermesser des Parks, leben und arbeiten. Gemeinsam investieren sie viel Zeit und Energie in Schutz und Förderung ihres Naturerbes – den Banc-d’Arguin-Nationalpark.

Sidi Ely ist unter der gleißenden Sonne von Iwik geboren. Dass er jedoch auch durchaus der polaren Kälte gewachsen ist, hat er während seines Studiums der Ozeanographie im russischen Murmansk bewiesen. Um viel Wissen und Erfahrung reicher kehrt er zehn Jahre später wieder in sein Heimatdorf zurück, um sich dort der Umwelt, ganz besonders der „Schönheit und Ruhe der Natur innerhalb des Parks“, zu widmen. Diese liegt Sidi nach eigener Aussage am meisten am Herzen. « Als Verwalter des ersten Öko-Camps innerhalb des Parks ist er immer auf der Suche nach „sauberen“ Technologien um den Bedürfnissen der Touristen möglichst umweltfreundlich gerecht werden zu können. Dass er sich dabei durchaus kreativ zu helfen weiß, beweist Sidi, wenn er aus alten Stirnlampen, leeren Cola Dosen und Solarzellen die Nachtbeleuchtung für das Camp bastelt. Außerdem organisiert er einmal pro Monat die Reinigung der Strände von angeschwemmten Abfällen: « Am Anfang, als sie mich dabei beobachteten, wie ich mutterseelenallein den Strand sauber machte, dachten meine anderen Imraguen-Brüder wohl, mein Aufenthalt im kalten Mourmansk hätte mir nicht gut getan und ich hätte sie nicht mehr alle! Aber als sie nach einer Weile sahen, wie die Gäste meines Camps anfingen, mir zu helfen, dachten sie sich wohl, wenn das Reinigen des Strandes selbst für die Leute, die von so weit her gekommen waren, wichtig ist, dann müsste es doch für die Bewohner von Iwik ja noch viel wichtiger sein!“

Diese Liebe und das Engagement für das außergewöhnliche Naturerbe von Iwik teilt er mit Sidi Cheikh, seit 2007 der Landvermesser des Nationalparks, dessen Lob für die Schönheit des Parks nahezu unerschöpflich ist: « Der Park ist für mich der Inbegriff prachtvoller Vögel, überwältigender Landschaften und Naturdenkmäler, die im Lauf der Zeit, in zahlreichen Tagen und Nächten entstanden sind und im Wechsel der Jahreszeiten durch Wind und Wetter geprägt wurden.“ Als Landvermesser erhebt und bereitet er Geobasisdaten und Geoinformationen über den Park auf – immer in aktiver Zusammenarbeit mit den Imraguen. Seine Daten sind von großer Bedeutung für die Parkverwaltung und für die Forschung über den Banc d‘Arguin. Genauso wie Sidi Ely sieht auch er in den Vögeln einen der größten Reichtümer des Parks: „Ich war schon immer fasziniert von der Lebensweise der Vögel und der Art, wie sie sich und ihr Leben organisieren. Die Tatsache, dass Millionen von Vögeln regelmäßig unglaublich weite Strecken hinter bewältigen, um hierher kommen, muss man sich erst einmal bewusst machen! Ich frage mich immer, wodurch diese Vögel so sicher ihren Weg finden und wie sie an ihrem Ziel alle wieder zueinander finden.“

Sidi und Sidi sind beide Familienväter und beide sehen sich laut Sidi Ely als „Väter aller Kinder von Iwik“. Und beide haben beschlossen ihre Kräfte zu vereinen, um im Dorf ihrer Kinder zwei Vogelwarten zu errichten.
Neben den Touristen sind es vor allem die jungen Leute, die die beiden mit diesem Projekt erreichen möchten. „Die Dorfjugend von heute ist der Wächter des Nationalparks von morgen. Ich möchte ihnen eine Möglichkeit geben, ihre Umwelt und die vielen verschiedenen Vogelarten besser kennen zu lernen“ – eine Feststellung, die Sidi Cheikh uneingeschränkt teilt und hinzufügt: „Es ist offensichtlich, dass die Jugendlichen von heute ihrer Umwelt weniger verbunden sind als ihre Vorfahren, die sehr viel stärker mit ihrer Umgebung verflochten waren und zu ihr einen sehr engeren Bezug hatten.“

Ein Grund mehr, das Vorhaben der beiden Sidi‘s zu unterstützen… für die Vögel an unserem Himmel und für die Jugendlichen in Banc d’Arguin!

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