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Meeresschildkröten, Kap Verde

financed on the 15.04.2013

Projektinformation

Santa Luzia Island
Schutz
Oceanium
20.11.2014

750 €

von 750 € Zielsumme
100%

Darum geht's?

Die unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) ist eine von fünf Meeresschildkrötenarten, die auf den Kapverden anzutreffen sind, aber die einzige, die dort auf den zahlreichen Stränden nistet. Nach Florida und Oman wird der kapverdische Karettschildkrötenbestand weltweit als der drittwichtigste angesehen. Die meisten Niststätten befinden sich auf der Insel Boavista, aber auch die Insel Santa Luzia, die zusammen mit den Inseln Branco und Razo ein Meeresschutzgebiet bildet, ist ein wichtiges Nistgebiet für die Meeresschildkröten. Auch wenn die Insel Santa Luzia offiziell ein Naturschutzgebiet ist, sind dort die Meeresschildkröten durch natürliche Jäger, aber auch durch Menschen bedroht. Trotz des seit 2005 bestehenden gesetzlichen Schutzes und trotz des 2010 ausgearbeiteten nationalen Schutzplans werden die unechten Karettschildkröten wegen ihres Fleisches, ihrer Eier, ihres Fettes (für Kosmetika oder als Heilmittel) und des Schildpatts für Kunsthandwerk intensiv bejagt. Unkontrollierter Tourismus auf wichtigen Niststränden stellt ebenfalls eine Bedrohung dar. Diese Praktiken haben den Schildkrötenbestand deutlich reduziert, und sie würden, wenn fortgesetzt, den gesamten Bestand der ostatlantischen Schildkröten schwer gefährden, für die die kapverdischen Inseln eine der bedeutendsten Niststätten sind. Vor 6 Jahren hatten Jose und sein Sohn Tommy genug davon, der Zerstörung ihres natürlichen Erbes zuzuschauen, und beschlossen zu handeln und die Meeresschildkröten auf Santa Luzia zu schützen. 2006 gründeten sie ihren Naturschutzverein Biosfera 1 und führen seitdem regelmäßig Schutz- und Beobachtungskampagnen auf Santa Luzia durch. Bei ihren Schutzkampanien informieren sie die einheimischen Fischer und Touristen über die negativen Folgen ihres Handelns. Dank dieser Aufklärung haben die Fischer mit der Zeit ihr Verhalten geändert und beteiligen sich nun an den Schutzkampagnen. Die Beobachtungskampagnen haben außerdem geholfen, mehr über den Bestand und die Bedrohung der kapverdischen Meeresschildkröten zu erfahren. Tommy erklärt: „Das Ziel unserer Arbeit ist, die Nistplätze vor Wilderern und natürlichen Jägern zu schützen und so die Vermehrung der Meeresschildkröten zu sichern. Alle gewinnen dabei: die Meeresschildkröte, unser Ökosystem und die Menschen!“


Mein Name ist Tommy Melo und das ist mein Vater José. Wir sind gebürtige Kapverdier von der Insel Sao Vicente, die in der Nähe des Meeresschutzgebiets von Santa Luzia liegt. Früher verbrachte ich meine Freizeit mit Tauchen und Speerfischen. Das Meer hat mich schon immer fasziniert. Irgendwann, aufgrund der zunehmenden Zerstörung unseres Naturreichtums, habe ich beschlossen, das Speerfischen aufzugeben und mich ganz dem Naturschutz zu widmen. Seit sechs Jahren schon, zusammen mit meinem Vater, führe ich jährlich von Mai bis November Überwachungs- und Beobachtungsmissionen auf der Insel Santa Luzia durch. Zugleich organisieren wir regelmäßig Ausstellungen über unsere wunderbare Tierwelt und die Folgen deren Zerstörung, v. a. durch das menschliche Handeln. Wir wollen damit unsere Inselmitbürger für diese Problematik sensibilisieren und zum Schutze unserer Natur motivieren.

Wozu wir deine Spende brauchen?

Mit deiner Spende hilfst du uns wichtiges Material zu kaufen, mit dem wir unsere Überwachungs- und Beobachtungskampagnen auf der Insel Santa Luzia sichern und verstärken können. Bei dem benötigten Material handelt es sich um Sicherheits- und Kommunikationsausstattung für die See, d. h. Lampen, Funk und GPS. Deine Spende hilft unmittelbar, die Nistplätze der unechten Karettschildkröte zu schützen (etwa 50 Babys pro Nest!). Dank deiner Spende kannst du mit Biosfera die Fischer in das nachhaltige Management des einzigartigen Ökosystems Kapverdische Inseln einbeziehen. Bei der Durchführung des Ecoprojektes wird Tommy von unserem Ecopartner FIBA und dabei persönlich von Simon Mériaux und Julien Semelin unterstützt. Beide sind Mitarbeiter der FIBA und verfügen über das notwendige Know-how und eine langjährige Erfahrung im Aufbau und Management von Meeresschutzgebieten.

Ecopartner für Meeresschildkröten

Oceanium

www.facebook.com/oceanium.gaia.3

Haidar El Ali ist der senegalesische Umweltminister und zählt innerhalb des Bereichs Umweltschutz zu den wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten Westafrikas. Angetrieben von unerschütterlichem Willen und felsenfester Überzeugung widmet er sich Tag für Tag dem Schutz des Ökosystems seines Landes. Er leitet den Verein Océanium im Senegal und reist quer durch Westafrika, um durch Diskussionen, Aktionen oder aktive Mithilfe möglichst viele davon zu überzeugen, ihn bei seinem Einsatz für den Schutz von Wäldern und Flüssen sowie des Meeres und seiner Ressourcen zu unterstützen.

Letzte Meldung

20.11.2014 › Financial project report of Razo Birds and Sea turtles

Dear Ecofund Community, please find below the accounts of expenditures for the projects Razo Birds and Sea Turtles in Cape Verde.

Thanks to your donations, the project team has been able to procure the necessary equipement for the monitoring of turtles and birds.

Many THANKS to all contributors!!!

03.04.2014 › News from turtles on the Santa Luzia Island, Cape Verde

Biosfera I, our Champions from Cape Verde, share with us photos from their turtles (Caretta caretta) monitoring campaigns on the Santa Luzia Island.

For several years now, Jose and his son Tommy undertake campaigns for surveillance and monitoring. These campaigns raise awareness among fishermen on the negative impacts of their actions. They gradually cease to collect turtle eggs and eventually also contribute to their protection. The surveillance and monitoring campaigns help also create a database to better understand trends in the populations of turtles and the threats they face. The photos below show:

  1. The team marking turtles nests positions
  2. Baby turtle
  3. The new born heading to the sea
  4. A rare albino green turtle
  5. An attempt to save turtle attacked by a shark

Enjoy !!!

15.04.2013 › Wir haben’s geschafft!

Ein großes „Danke schön“ an unsere Ecofund Community für die Unterstützung der Projekte von Jose und Tommy.
Wir wollen vor allem der Sängerin Mariana Ramos, Botschafterin der kapverdischen Musik, herzlich für ihre Unterstützung danken. Von Anfang an setzt sich Mariana mit uns gemeinsam für den Schutz der Natur auf in ihrem Heimatland, den Kapverden.
Schaut Euch das aktuelle Konzertprogramm von Mariana unter www.mariana-ramos.com

Mit Eurer Spende hilft Ihr Jose und Tommy wichtiges Material zu kaufen, vor allem tragbare Meerwasserentsalzungsanlagen für Trinkwasserversorgung auf den unbewohnten Inseln. Das Material wird schon für die kommende (Mai bis November) Überwachungs- und Beobachtungskampagnen von Vögeln auf der Insel Razo und von Meeresschildkröten auf der Insel Santa Luzia gebraucht.

Nochmals herzlichen Dank an die 21 Unterstützer aus Norwegen, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Senegal!

24.07.2012 ›

Biosfera I has started its monitoring and surveillance program on the island of Santa Luzia. We have just received some photos showing the camp and the protected turtle nests.

Wild cats on the island can be a serious predator to the turtles. Nuno Oliveira from Portugal is coaching Biosfera I staff on monitoring the cats in order to prevent them from eating the young turtles.

21.06.2012 › Protect Cape Verde’s marine Turtles!

Summer has arrived!

If you go to Cape Verde between June and September, you might be lucky enough to admire sea turtles laying their eggs on the beach… unfortunately, far from these beautiful scenery, summer is also the season when turtles get slaughtered: in the early morning, you may find bloody turtle shells or, less shocking but also devastating, looted nests emptied from their eggs. It’s summertime all right… and it’s now or never to support Tommy’s project!

Coveted for their meat, a key ingredient for traditional soups and meals, sea turtles are during the summer the main focus of attention for those who hunt them, as well as for those who protect them. It is a true night game of cat and mouse, occurring every year. Tommy and Jose are among those who tirelessly organize campaigns in order to dissuade potential hunters and raise awareness among tourists, by explaining how quads can be dangerous since these four-wheel motorbikes can destroy nests.

If Cape Verdean legislation has been prohibiting the capture, possession, trade and consumption of sea turtles since 2005, hunters and traders seem to have in fact little to fear. The meat is sometimes openly sold, and some beliefs die hard, especially the one about the turtle penis’ aphrodisiac virtues. This belief is good for trade… and pushes fishermen to capture male turtles at sea.
Capture during nesting directly endangers the existence of the species. It is not however the only threat. More insidious, less brutal, other threats are probably even deadlier for sea turtles in Cape Verde: the proliferation of tourist resorts and housing complexes along the beaches, the coastal pollution with plastic waste or fishing nets, or the destruction of beaches in order to extract the sand needed for concrete production.

The species most present in Cape Verde is the majestic loggerhead turtle (Caretta caretta), that Tommy’s project tries to protect. In full spawning season, your donation will help protect their nests, which means about 50 hatchlings per nest!

Do not wait any longer!

07.06.2012 ›

Unsere Kapverdischen Champions feierten am 22 Mai den Welttag der ökologischen Vielfalt:

Tommy und José luden am 22 Mai alle Schüler der Sao Vicente Insel zum Strandtreffen ein, bei dem Sie ihnen die ökologische Vielfalt der Kapverden zeigten, über deren Bedrohung diskutierten und die Jugendlichen zum Schutz ihres Naturerbes motivierten.

26.04.2012 ›

Wir wünschen, dass unsere Kapverdischen Champions mit ihren Ecoprojekten Erfolge erzielen. Deshalb haben wir die Veröffentlichungsfrist verlängert, um Euch mehr Zeit zu geben, Euch am Schutz von Meeresvögeln und Meeresschildkröten auf dem Santa Luzia Archipel zu beteiligen.

Denkt daran: Mariana Ramos, Botschafterin der kapverdischen Musik, schenkt den 25 großzügigsten Spendern ihr neuestes Album mit einer persönlichen Widmung!

25.03.2012 › Tommy, unser kapverdischer Champion: ein Portrait

Der auf Sao Vicente geborene Tommy hat die ersten Jahre seines Lebens in Brasilien, dem Geburtsland seiner Mutter verbracht und ist anschließend wieder auf die kapverdischen Inseln zurückgekehrt. Nach seinem Studium der Meereskunde und Biologie in Portugal und auf den Azoren lässt sich Tommy, mit der festen Absicht, dort die Biodiversität zu schützen, wieder auf seiner Heimatinsel nieder. Damit wir ihn besser kennen lernen können beantwortet er uns einige Fragen:

1. Woher kommt es, dass du dich so begeistert für die Natur engagierst?
Meine Familie lebt sehr im Einklang mit der Natur, und man hat mir von klein auf vermittelt, die Natur zu respektieren. Ich liebe und respektiere alle Lebewesen. Ich habe sicherlich eine Schwäche für die „Unechten Karettschildkröten“, und werde alles dafür tun, damit diese Meeresriesen weiterhin vor unseren Küsten ihre Bahnen ziehen und an unseren Stränden ihre Eier legen.

2. Du tauchst sehr viel. Siehst du dabei viele Schildkröten?
Die Frage erinnert mich daran, wie ich einmal mit meinem Vater und meinem Onkel beim Tauchen unterwegs war. Wir fanden eine riesige Schildkröte, die mehr als 80kg gewogen haben muss: Sie wurde von Fischern gefangen und dann von ihnen an eine Boje angebunden und dort zurückgelassen. Wir haben über eine Stunde damit verbracht, sie zu befreien. Sie hat sehr gelitten, vor allem, als mein Vater versuchte, die Kabel durchzuschneiden, die ihr das Fleisch einschnitten. Sobald sie aus der letzten Schlinge befreit war begann sie ins offene Meer hinauszuschwimmen. Erschöpft aber zufrieden beobachteten wir, wie dieses große Tier seiner neugewonnenen Freiheit entgegenschwamm.
Plötzlich machte diese riesige Schildkröte eine Kehrtwende und schwamm uns entgegen. Uns wurde ein wenig mulmig zumute, da sie groß genug war uns zu verletzen. Dann war sie so nah bei uns, dass wir sie hätten berühren können… doch wir haben uns nicht bewegt.
Dann geschah etwas Unglaubliches. Die Schildkröte hielt inne, und für den Bruchteil einer Sekunde, der sich wie eine Ewigkeit anfühlte, schaute sie uns einem nach dem anderen in die Augen. Wir empfanden alle eine besondere Wärme, eine unbestreitbare Verbindung mit dem Tier, das uns in dem Moment für die neugewonnene Freiheit dankte und kurz darauf wieder im kühlen Nass untertauchte. Diesen Moment purer Magie werde ich nie vergessen.

3. Du arbeitest an den Projekten gemeinsam mit deinem Vater. Wie verläuft diese Zusammenarbeit?
Mein Vater und ich denken und handeln meist in völligem Einvernehmen, so als wären wir ein und dieselbe Person. So können wir uns aufteilen und gleichzeitig an zwei Orten handeln, was sehr praktisch ist. Natürlich unterscheiden wir uns voneinander, aber er ist zweifelslos mein bester Freund. Oft treffen wir uns, um gemeinsam die Natur zu beobachten: Wir schweigen und schauen, und oft verstehen wir Dinge, die der Mehrheit der Menschen nicht einmal bewusst sind. Auch wenn ich selbst noch nicht verheiratet bin, ist mir die Familie sehr wichtig. Ich befürchte, dass ich im Moment nicht genug Zeit hätte, einer Frau so den Hof zu machen, wie sie es verdienen würde. Ich bin immer unterwegs und verbringe oft ganze Monate in den Meeresschutzgebieten.

4. Welche Unternehmungen empfiehlst du den Unterstützern deiner Projekte, bei einem Aufenthalt auf Sao Vicente?
Ich empfehle immer meinen persönlichen Lieblingsplatz: Die Gegend rund um die erloschenen Vulkane von Calhau. Die Unterwasserwelt ist dort noch nahezu sehr ursprünglich. Abgesehen davon sollte man unbedingt einen Tauchgang unternehmen, um ganz aus der Nähe Haie zu betrachten, das ist großartig! Außerdem sollte man nicht vergessen vom Nachtleben Sao Vicentes zu profitieren: Was gibt es Schöneres, als in einem der lokalen Restaurants frisch gegrillten Fisch oder Hummer zu genießen, und sich dabei von den Klängen kapverdischer Livemusik in neue spannende Welten entführen zu lassen? Mit ein wenig Glück kommt ihr vielleicht sogar in den Genuss eines Konzerts von Mariana Ramos, unserer Ecofund-Patin!

26.02.2012 ›

Das Ecofund-Team hat Jorge Melo in Calhau auf der kapverdischen Insel Sao Vincente besucht. Jorge ist der Bruder von unserem Champion José Melo, und - wie er – seit Jahren auf Sao Vincente für den Naturschutz engagiert. Jedes Jahr rettet er rund 50 Meeresschildkröten von dem Tod im Fischernetzen. Im dem u.s. Video stellt er uns 3 Karettschildkröten vor, die er neulich wieder gerettet hat.
Ein Hai hat den Schildkröten eine der Vorderflossen abgebissen während diese im Fischernetz gefangen waren. Nach mehreren Wochen der Erholung in Jorges „Schildkrötenkrankenstation“ wird morgen die kleinste und die aktivste unter den dreien wieder in ihre natürliche Umgebung freigelassen.